Die (lange) Geschichte der Entstehung des Barcamp Limburg
Entstanden ist die Idee zum Barcamp Limburg in den Köpfen von drei Personen:
Darum schon gleich vorweg: Danke, dass Ihr nicht locker gelassen und eine tolle Premiere abgeliefert habt!
Als „Initialzünder“ wirkte ein Twitter-Abendessen, bei dem sich die drei Twitterer aus Limburg trafen. Und irgendwann durch Zufall feststellten, dass Sie eine gemeinsame Idee mit sich herumtrugen: ein Barcamp für die Region Limburg.
Das war im Jahr 2018.
Nur ein Jahr später fand auf dem Barcamp RheinMain 2019 in Wiesbaden eine Session mit dem vielversprechenden Titel „Wie organisiert man ein BarCamp?“ statt. Und sorgte für tatkräftige Unterstützung durch die alten Hasen des Vereins zur Förderung der Netzkultur im Rhein-Main-Gebiet.
Gleich im Folgejahr 2020 sollte es losgehen: das 1. themenoffene Barcamp Limburg 2020 quasi in den Startlöchern.
Alle Hausaufgaben, die kleinen wie die Großen, von der Location, der Webpräsens, über die Social Media Kanäle, die Sponsoren und dem Helferteam – alles war erledigt, durchdacht und geplant. Es fehlt nur noch das „Go!“ für den Start des Ticketverkaufs.
Und dann kam Corona.
Anfangs wurde noch gehofft, geschoben. Erst innerhalb von 2020. Mit zunehmender Verfestigung der Pandemie verlegte man das Barcamp zunächst ins Folgejahr 2021, um dann schlussendlich im Jahr 2022 zu landen.
Und da waren wir nun: am 16. Juli 2022 fand die Geschichte, die bei einem Abendessen im Herbst 2018 begann, ihren vorläufigen Höhepunkt mit der Durchführung des ersten themenoffenen Barcamps in Limburg.
Die Location: Friedrich-Dessauer-Schule
Als Location für das Barcamp fiel die Wahl auf die Friedrich-Dessauer-Schule. Die FDS in Limburg ist eine berufliche Schule mit den technischen Schwerpunkten Bautechnik, Elektrotechnik und Metalltechnik. Und bietet naturgemäß ideale Voraussetzungen für ein Barcamp: die Aula für große Runden und Unterrichtsräume mit passender, technischer Ausstattung.

Hier der Link zur Website der Schule.
Begrüßung, Sessionradar & Sessionplanung
Man merkte es dem „Dreigestirn“ des Orga-Teams bei der Begrüßung an: da fielen gleich reihenweise Steine vom Herzen. Und diese positive Stimmung übertrug sich auf die etwas mehr als 25 Teilnehmer*innen in der Aula der FDS Limburg.
Nach der Begrüßung und den obligatorischen Grußworten an die Sponsoren folgten die organisatorischen Themen durch Diana: Vorstellung der Räumlichkeiten, zeitlicher Ablauf, Wo-finde-ich-was – und ja: bei so einem Barcamp werden auch Fotos und manchmal auch Videos gemacht.
Und dann war man auch schon mitten im wohl wichtigsten Programmpunkt eines Barcamps: der Sessionplanung.
Man hatte sich in Limburg für die Papier-Variante entschieden: die Sessiongeber stellten Ihre Idee den Teilnehmern vor, dann wurde der Zettel an einer Pinwand angebracht – und fertig. Ja, das ist nicht so hipp wie ein Online-Session-Schnicki-Schnack-Plan mit dazugehörender Landingpage & App. Aber es ist
- deutlich schneller
- genauso „digital“, denn jeder kann sich einfach ein Foto vom fertigen Sessionplan machen
- vermutlich ist so eine Pinwand auch für meisten Teilnehmer*innen einfacher und auch haptischer
Heraus kam am Ende 10 Sessions, die sich auf zwei Räume (und den Schulhof beziehungsweise die Aula) verteilten.

Nachfolgend ein kurzer Abriss von den Sessions, an denen ich teilnehmen konnte:
Session 1: Kinesiologie mit Bianca
Erste Session, was zum Mitmachen, mit Bewegung und einem Thema, von dem ich noch nie gehört habe. Einen spannenderen Start in ein Barcamp kann man sich eigentlich nicht wünschen.
Das Thema von Bianca ist Kinesiologie. Den Begriff kannte ich bisher nicht. Kineologie ist im Bereich der Körpertherapie und der Chiropraktik angesiedelt.

Bei der (spontanen) Session, bei der fast alle mitmachten, zeigte uns Bianca sowohl Übungen, die die Beweglichkeit verbesserten, als auch solche, mit der man Stress entgegenwirken kann. Klasse fand ich den Part „Ich-reibe-am-Ohr-und-kann-im-Anschluss-meinen-Kopf-weiter-drehen„.
Hat in jedem Fall Spaß gemacht und die Neugierde geweckt.
Hier der Link auf die Website von Bianca, die in Limburg kinesiologisches Coaching anbietet.
Session 2: Bitcoin, digitaler Euro & Co. mit Stefan
Durch die erste Session motiviert ging es zu Stefan in den Raum Albert Weil. Stefan ist Prof an der Wiesbaden Business School und hatte uns das Hype-Thema „Bitcoin, digitaler Euro & Co.“ mitgebracht.
Schon bei der Sessionplanung schränkte Stefan ein, dass es bei Ihm gerade nicht um die technischen Hintergründe des Bitcoin gehen würde. Vielmehr sollte eine Einordnung des Bitcoins in die Welt des Zahlungsverkehrs erfolgen.

Ein Thema, dass meiner Meinung nach genauso wichtig ist. Und wie sich zeigte, von Stefan auch verständlich und mit viel Hintergrundwissen in der Session vermittelt werden konnte.
Session 3: 10 Steuertipps für Eure nächste Steuererklärung mit Florian
Bei der dritten Session blieb ich dem Bereich der Finanzen treu. Es wechselte lediglich der Sessiongeber und das Thema. Florian brachte uns 10 Steuertipps mit, die wir bei unserer nächsten Steuererklärung anwenden könnten. Die Palette war breit gefächert, wobei nicht jeder jeden Tipp anwenden konnte.

Jetzt ist das Steuerwesen im Allgemeinen und die Steuererklärung im Besonderen ein ziemlich trockenes und vor allem unbeliebtes Thema. Umso besser, dass Florian sich schon von Berufs wegen damit auskennt und so auch die eine oder andere komplexere Frage aus dem Stehgreif beantworten konnte.
Session 4: Beweglichkeit mit Neuroathletik verbessern mit Jan
Nach dem Mittagessen gab es eine weitere Bewegungssession. Diesmal mit Jan, der uns das Thema Neuroathletik mitgebracht hatte. Nur mit einem Kuli bewaffnet stürzten wir uns ins Abenteuer. Denn die wenigsten hatten bisher etwas von Neuroathletik gehört.

Dabei ist diese Technik gerade im Profisport schon längst etabliert. Die Neuroathletik umfasst alle zentralnervösen Prozessen, die sich quasi im Hintergrund abspielen. Sie bilden die Grundlage für die Bewegungsprogramm, die unser Gehirn entwirft und später immer wieder abruft, bevor die eigentliche Bewegung erfolgt. Durch gezieltes Trainieren der Hintergrundprozesse werden auch die späteren Bewegungen verbessert.
Soweit die Theorie.
Aber auch in der Praxis hat uns Jan mit den Übungen Schritt-für-Schritt an die Materie herangeführt. Und vermutlich konnten alle Teilnehmenden den einen oder anderen kleinen Erfolg verbuchen, was die Beweglichkeit betrifft.
Session 5: Kostenlose Marktringinstrumente für den lokalen Einzelhandel mit Thomas
Die Session von Thomas beschäftigte sich mit einem Thema, dass vor allem vom lokalen Einzelhandel (trotz zwei Jahren Pandemie) noch sträflich vernachlässigt wird: die Nutzung von kostenlosen Online-Marketinginstrumenten.

Thomas berichtete über Beispiele aus seiner Praxis als Berater zu dem Thema. Und stellte kostenlose Tools wie den Google Keyword Planer oder Google My Business vor. Ferner gab er wertvolle Tipps, was man auf den unterschiedlichen sozialen Netzwerken posten kann (und was besser nicht).
Session 6: Kurze Sätze, knackige Wörter + Struktur mit Manuela
Bei der Session von Manuela durfte ich natürlich nicht fehlen. Vor allem, weil dort viele Punkte angesprochen wurden, mit denen ich seit Jahren auf Kriegsfuß stehe. Und so lass sich auch die Stoffsammlung mit den Erwartungen der Teilnehmer*innen wie die eigene Wunschliste:
- Struktur/Vorbereitung
- Füllwörter
- Komplexe Themen einfach rüberbringen
- Kürzen
- Laut vorlesen
- Verständlichkeit
- Verschachtelung
- Kurz & knapp
Leider war für mich nach der Hälfte der Session Schluss: privater Folgetermin.
Was doppelt schade war, weil ich dadurch auch die gemeinsame Abschlusssession verpasst habe. Aber der folgende Tweet fasst den Tenor des letzten Programmpunktes gut zusammen:
Ganz wichtig: Danke an die Sponsoren!
Denn ohne Euch geht es nicht! Bei aller Euphorie, offenen Austausch und kreativen Ideen: so ein Barcamp wie in Limburg passiert nicht einfach so. Oder trägt sich über die Tickets. Es braucht Sponsoren aus der Region. Unternehmen und Unternehmer*innen, die den Wert eines solchen Events erkennen und die sich einbringen.
Von daher möchte ich mich im Artikel von Koblenz Digital explizit bei den Sponsoren des 1. Barcamp Limburg bedanken:
- Friedrich-Dessauer-Schule
- Volksbank RheinLahnLimburg
- Bauunternehmung Albert Weil AG
- August Strecker
- LVM-Versicherung Thomas Dankof
Das war definitiv eine richtige und eine gute Entscheidung.
Was sonst noch?
Beim Barcamp Limburg 2022 gab es auch eine kleine JobWall mit Stellenanzeigen (von der habe ich leider kein Foto gemacht – sorry).
Und natürlich kam auch das leibliche Wohl nicht zu kurz! Neben einem kleinen Frühstück gab es ein vegetarisches Mittagessen mit Nudeln und Salaten, am Nachmittag Kuchen, Nachtisch und natürlich die ganze Zeit über Kaffee, Tee und kalte Getränke.



Fazit
An diesem Wochenende fanden zwei Barcamps in unserer Region statt: das in Koblenz und das in Limburg. Zum Barcamp Koblenz muss man eigentlich nichts mehr sagen: dieses Event hat – trotz zwei Jahren Zwangspause – seinen festen Platz im Barcamp-Kalender gefunden. Leider habe ich es dieses Jahr aus beruflichen Gründen verpasst.
Doch die Premiere in Limburg hat mich dafür mehr als entschädigt. Das Premieren-Barcamp hatte natürlich weit weniger Besucher*innen. Dafür konnte man hier sehr gut den ursprünglichen Spirit eines Barcamps spüren und das Herzblut aller Beteiligten! Und es war die Geburtsstunde eines für die Region Limburg neuen Formats. Getragen von der Begeisterung und dem Elan des Orga-Teams. Und der Funke ist auf die Teilnehmerinnen übergesprungen und wird sich jetzt weiter verbreiten. Da bin ich mir ziemlich sicher.
Und wer weiß? Vermutlich starten bald schon die Vorbereitungen für das 2. Barcamp Limburg …
Weiterführende Links zum Barcamp Limburg
Da wäre natürlich die Landingspage zu nennen, quasi die Homebase des Barcamp.
Weiterhin findest Du das Barcamp Limburg auch in den sozialen Netzwerken Twitter und Facebook mit einem eigenen Kanal.
Und Manuela hat bereits Ihren ganz persönlichen Rückblick auf das 1. Barcamp Limburg 2022 veröffentlicht. Gespickt mit vielen Orga-Tipps für ein Barcamp – also unbedingt einen Blick riskieren.
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