Barcamp Limburg 2024: Herzensangelegenheit, DIY Cam & Beginen

Das Barcamp Limburg war auch in der dritten Runde ein spannendes Event voller Inspiration. In diesem Blog-Beitrag teile ich meine Highlights mit euch: Erfahrt, wie ihr eine DIY IP-Kamera für nur 15 EUR bauen könnt, entdeckt die faszinierende Geschichte der Beginen in Limburg und lernt, wie die „Big Five for Life“ euch zu mehr Zufriedenheit und Klarheit im Leben verhelfen können. Taucht mit mir ein in die vielseitige Welt des Barcamp Limburg!

  1. Barcamp Limburg: Eine junge Tradition
  2. Was ist überhaupt ein Barcamp?
  3. Die Location: Friedrich-Dessauer-Schule
  4. Begrüßung & Sessionplanung
    1. Session 1: Lokales Online Marketing mit KI
    2. Session 2: Folge Deinem Herzen – mit den Big five for Live zu mehr Zufriedenheit & Klarheit
    3. Session 3: Beginen in Limburg
    4. Session 4: DIY IP-Kamera für 15 EUR
  5. Fazit

Barcamp Limburg: Eine junge Tradition

Das Barcamp Limburg ist eine noch vergleichsweise junge Veranstaltung, die jedoch schnell an Beliebtheit gewinnt. Entstanden aus der Idee von Manuela, Diana und Florian, fand das erste Barcamp Limburg im Jahr 2022 statt. Trotz der noch kurzen Geschichte hat sich das Barcamp Limburg bereits als wichtige Plattform für den Austausch von Ideen und die Vernetzung in der Region Westerwald an der Grenze zum Rhein-Main-Gebiet etabliert.

Was ist überhaupt ein Barcamp?

Ein Barcamp ist eine besondere Art von Konferenz oder Veranstaltung, die sich durch ihre offene und partizipative Struktur auszeichnet. Im Gegensatz zu traditionellen Konferenzen mit festgelegtem Programm und vorher ausgewählten Rednern werden Barcamps von den Teilnehmern selbst gestaltet.

Die wichtigsten Merkmale eines Barcamps sind:

  • Offenes Format: Jeder kann teilnehmen und aktiv zum Programm beitragen. Es gibt keine vorher festgelegten Redner oder Themen. Die Agenda wird erst zu Beginn der Veranstaltung gemeinsam erstellt.
  • Teilnehmerorientierung: Die Teilnehmer sind nicht nur passive Zuhörer, sondern aktive Mitgestalter des Barcamps. Jeder kann eine Diskussionsrunde, einen Vortrag oder eine Workshop-Session anbieten. Die Inhalte entstehen aus den Interessen und Fähigkeiten der Teilnehmer.
  • Ad-hoc-Organisation: Die Programmplanung erfolgt vor Ort. Zu Beginn des Barcamps können die Teilnehmer Vorschläge für Sessions einbringen und diese gemeinsam in einem Zeitplan organisieren.
  • Offene Diskussion und Austausch: Barcamps fördern den informellen und offenen Austausch zwischen den Teilnehmern. Es geht um das Teilen von Wissen, das Knüpfen neuer Kontakte und das gemeinsame Lernen.

Die Location: Friedrich-Dessauer-Schule

Als Location für das Barcamp Limburg diente erneut die Friedrich-Dessauer-Schule. Diese berufliche Schule in Limburg bietet ideale Voraussetzungen für das Barcamp. Mit modernen Unterrichtsräumen, ausgestattet mit zeitgemäßer Technik, sowie einer geräumigen Aula für gemeinsame Veranstaltungen bietet die Friedrich-Dessauer-Schule den passenden Rahmen für ein inspirierendes und interaktives Event.

Blick auf das Gelände der Friedrich-Dessauer-Schule in Limburg

Hier der Link zur Website der Schule.

Begrüßung & Sessionplanung

Das Barcamp Limburg 2024 begann mit einer herzlichen Begrüßung der Teilnehmer in der geräumigen Aula der Friedrich-Dessauer-Schule. Diana und Florian, die Organisatoren des Barcamps, hießen die Teilnehmer willkommen und eröffneten offiziell das Event.

Blick in die Aula bei der Begrüßung der Teilnehmenden durch Diana und Florian.

Für die Newbies (die es auch beim Barcamp Limburg wieder gab) folgte eine kurze Beschreibung der Abläufe auf einem Barcamp.

Die Sessionplanung, zentraler Bestandteil jedes Barcamps, begann direkt im Anschluss an die Begrüßung. Die Teilnehmer versammelten sich, um ihre eigenen Sessions vorzuschlagen und zu organisieren. Vorschläge für Diskussionsrunden, Workshops und Präsentationen wurden auf Karten geschrieben und an einem Whiteboard gesammelt. So entstand eine bunte Sammlung von 12 Sessions, die sich auf drei Räume verteilten.

Hier entscheidet sich, wie ein Barcamp aussehen wird: die Sessionplanung

Hier ein Abriss von den vier Sessions, die ich besuchen konnte.

Session 1: Lokales Online Marketing mit KI

Bei der Session von Thomas Pargen dreht sich alles um Chat GPT und wie man es im Online Marketing (insbesondere bei lokalen Unternehmen) einsetzen kann.

Thomas bei seiner Session zum Thema „Lokales Online Marketing mit KI“

Dabei vermittelte Thomas die Grundregeln, aus denen man einen guten Prompt aufbauen sollte:

  • Vorgabe einer bestimmten Rolle für Chat GPT
  • Definition des Kontext
  • Spezifikation für die Ausgabe des Ergebnisses
  • Und – ganz wichtig – Qualitätssicherung

Besonders der letzte Punkt sollte nicht vernachlässigt werden. Dazu gehören Check der Ergebnisse, Anfordern von weiteren Vorschlägen oder auch die Einnahme einer anderen Rolle, um die eigenen Antworten zu überprüfen.

Nach der Theorie tauchten – als praktisches Beispiel – in Welt der Stoffe, Nähmaschinen und Schneider-Kurse ab und ließen uns eine Marktanalyse erstellen.

Gerade bei diesen Aufgabenstellungen kann KI sehr gut unterstützen. Aber auch hier wachsen die Bäume (noch?) nicht in den Himmel: das Ergebnis muss immer auch verifiziert und kontrolliert werden.

Session 2: Folge Deinem Herzen – mit den Big five for Live zu mehr Zufriedenheit & Klarheit

In der zweiten Session von Cathrin Scholz ging es um Glück – und um die „Big five for live“. Davon hatte ich bisher noch nie was gehört. Aber der Titel hat mich neugierig gemacht.

In Ihrer inspirierenden Session brachte uns Cathrin die „Big Five for Life“, ein Konzept zur persönlichen Zielsetzung und Lebensführung, näher, das von John Strelecky entwickelt wurde. John Strelecky, ein amerikanischer Autor und Motivationsredner, wurde weltweit bekannt durch seine Bücher wie „The Big Five for Life: Was wirklich zählt im Leben“ und „Das Café am Rande der Welt“. Die „Big Five for Life“ beziehen sich auf fünf zentrale Lebensziele, die so bedeutend sind, dass das Erreichen jedes Einzelnen das Leben erfüllender und sinnstiftender macht.

Cathrin bei Ihrem Vortrag zu Big five for Live

Mit ihrer offenen und gleichzeitig mitreißenden Art führte uns Cathrin durch die grundlegenden Prinzipien der Methode und betonte die Bedeutung, die eigenen Herzensziele zu identifizieren. Auch anhand Ihrer eigenen Lebensgeschichte.

Die Session hat mich tatsächlich neugierig gemacht, vielleicht auch mal die eigenen Herzensziele zu erkunden. Immerhin habe ich mir das (Hör-) Buch „Das Cafe am Rande der Welt“ auf meine Merkliste bei der Onleihe RLP gesetzt.

Session 3: Beginen in Limburg

In der dritten Session hat Martina die Teilnehmenden auf eine Zeitreise eingeladen. Und zwar auf den Spuren der Beginen in Limburg.

Beginen waren Gemeinschaften von Frauen, die im Mittelalter in Europa entstanden und ein unabhängiges und spirituelles Leben führten. Die Bewegung der Beginen begann im 12. Jahrhundert und verbreitete sich schnell über weite Teile Europas.

Beginen waren Frauen, die sich entschlossen hatten, ein frommes und gemeinschaftliches Leben zu führen, ohne in ein Kloster einzutreten. Sie widmeten sich der Pflege von Kranken, der Bildung und der sozialen Unterstützung der Armen. Diese Frauen lebten in sogenannten Beginenhöfen, die aus mehreren Häusern und Gemeinschaftsräumen bestanden.

Martina bei Ihrem spannenden Ausflug in die Geschichte von Limburg

In Limburg spielte die Gemeinschaft der Beginen eine bedeutende Rolle. Die Limburger Beginen waren bekannt für ihre Handwerkskunst und ihren Handel, was ihnen wirtschaftliche Unabhängigkeit ermöglichte. Sie wurden oft für ihre Fähigkeit geschätzt, soziale und wirtschaftliche Netzwerke aufzubauen, die weit über ihre unmittelbare Gemeinschaft hinausreichten.

Zum Ende schloss Martina dann den Kreis zur Gegenwart. Ihre Hypothese: Wäre das Konzept des Zusammenlebens der Beginen (wenn man die Einschränkung auf Frauen und die enge Verknüpfung mit der Kirche ausblendet) ein Weg, um den Herausforderungen der Demografie zu begegnen?

Session 4: DIY IP-Kamera für 15 EUR

Die vierte und letzte Session des Barcamp Limburg, fand im FabLab der Friedrich-Dessauer-Schule statt und wurde von Andreas geleitet. Er zeigte uns im Zeitraffer, wie man mit wenigen Schritten eine eigene IP-Kamera für knapp 15 EUR bauen kann. Andreas erklärte uns, wie man das Cam-Modul ESP32-CAM konfiguriert und nutzt, und gab eine kurze Einführung in die verwendete Software Arduino IDE 2.3.2.

Andreas im FabLab bei seiner DIY Session

Das ESP32-CAM-Modul ist eine kostengünstige und vielseitige Kamera, die für DIY-Projekte ideal ist. Es handelt sich um ein kleines Board mit einer Kamera, das (man kann es kaum glauben) auch WiFi und Bluetooth integriert hat. Damit kann die Kamera Bilder und Videos drahtlos an ein anderes Gerät senden, wie zum Beispiel ein Smartphone oder einen Computer. Trotz seiner geringen Kosten bietet das ESP32-CAM-Modul viele Funktionen und Möglichkeiten, die normalerweise teureren Kameras vorbehalten sind.

Andreas erklärte uns, dass man zur Konfiguration und Programmierung des Moduls die Arduino IDE 2.3.2 verwendet. Die Integrated Development Environment (IDE) ist eine benutzerfreundliche Software, die hauptsächlich für die Programmierung von Mikrocontrollern entwickelt wurde.

In der Session zeigte Andreas, wie man die Software installiert, das ESP32-CAM-Modul anschließt und die notwendigen Einstellungen vornimmt, um die den Webserver und die Kamera in Betrieb zu nehmen.

Klasse. Und hat wieder mal gezeigt, wie gut die Friedrich-Dessauer-Schule in Limburg ausgestattet ist.

Fazit

Das Barcamp Limburg 2024 war für mich eine spannende Reise außerhalb meiner Komfortzone. Besonders die Sessions von Cathrin, Martina und Andreas haben mir neue Perspektiven eröffnet und mich dazu inspiriert, über den Tellerrand hinauszuschauen. Cathrins Einblick in die „Big Five for Life“ war für mich besonders bereichernd, da ich mich selten so intensiv mit persönlichen Zielen und Lebensführung beschäftigt habe. Auch Beginen und die DIY Cam waren für mich „Neuland“.

Danke an dieser Stelle an das Orga-Team des Barcamps Limburg, an Diana und Florian und die anderen helfenden Hände. Und natürlich an die Sponsoren des Events. Ich hoffe, dass ich beim Barcamp Limburg 2025 wieder dabei sein kann…

Von Peter Winninger

Blogger aus Leidenschaft, Wandersmann, Social-Media-Begeisterter. In der Region Mayen-Koblenz verwurzelt, bei einem IT-Unternehmen in Koblenz beschäftigt und irgendwie auch im kommunalen Umfeld unterwegs.

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