Barcamp Limburg: Wo Neugierde auf Wissen triff

Das war es also: das zweite Barcamp Limburg. Größer als bei der Premiere in 2022 hat man erneut eine Plattform für den Austausch von Ideen und den Aufbau neuer Netzwerke angeboten. Und der Plan ist aufgegangen: inspirierende Sessions, interaktive Workshops und offene Diskussionen fanden statt. In meinem Recap greife ich einige der Highlights der Veranstaltung auf.

Barcamp – was war das nochmal?

Ein Barcamp ist eine Art von Konferenz oder Veranstaltung, die sich durch eine offene und partizipative Struktur auszeichnet. Im Gegensatz zu traditionellen Konferenzen mit festgelegtem Programm und Vorträgen werden Barcamps von den Teilnehmern selbst gestaltet.

Ein Barcamp zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

Offenes Format: Jeder kann teilnehmen und aktiv zum Programm beitragen. Es gibt keine vorher festgelegten Redner oder Themen. Die Agenda wird erst am Anfang der Veranstaltung gemeinsam erstellt.
Teilnehmerorientierung: Die Teilnehmer sind nicht nur passive Zuhörer, sondern aktive Mitgestalter des Barcamps. Jeder kann eine Diskussionsrunde, einen Vortrag oder eine Workshop-Session anbieten. Die Inhalte entstehen aus den Interessen und Fähigkeiten der Teilnehmer.
Ad-hoc-Organisation: Die Programmplanung erfolgt vor Ort. Zu Beginn des Barcamps können die Teilnehmer Vorschläge für Sessions einbringen und diese gemeinsam in einem Zeitplan organisieren.
Offene Diskussion und Austausch: Barcamps fördern den informellen und offenen Austausch zwischen den Teilnehmern. Es geht um das Teilen von Wissen, das Knüpfen neuer Kontakte und das gemeinsame Lernen.

Viele Barcamps (so auch das Limburger) sind thematisch offen und können eine breite Palette von Themen abdecken, wie Technologie, Wissenschaft, Kunst, Bildung, Wirtschaft oder soziale Fragen. Daneben gibt es auch Barcamps, die sich auf ein bestimmtes Thema fokussieren.

Eine gute Liste mit den Barcamps im DACH-Raum findest Du übrigens hier.

Location: Friedrich-Dessauer-Schule

Wie im Vorjahr fand das Barcamp Limburg in der Friedrich-Dessauer-Schule statt. Das hatte gleich mehrere Vorteile: zum einen kannte ich den Weg. Zum anderen ist die Schule für ein Barcamp top ausgestattet: eine Aula, damit alle Teilnehmer zusammenkommen können, viele Unterrichtsräume mit passender, zeitgemäßer Technik.

Home for on day: die Friedrich-Dessauer-Schule (FDS)

Hier der Link zur Website der Schule.

Begrüßung & Sessionplanung

Im Sport heißt es „Never Change A Winning Team“ – und das gilt wohl auch für Barcamps. Zumindest hat sich der harte Kern vom Orga-Team nicht verändert. Wie schon im Vorjahr haben Manuela, Diana und Florian die bestimmt nicht leichte Aufgabe der Organisation eines Barcamps übernommen.

Dafür an dieser Stelle ein Dankeschön von mir! Auch an die vielen freiwilligen Helfer, die zum Gelingen des Events beigetragen ha

Um so schöner war es zu sehen, dass der Plan einer zweiten Ausgabe des Barcamps Limburg aufgegangen ist: mit 40 Teilnehmenden und 15 (!!!) Sessions hat da alles gepasst.

Natürlich musste man sich bei so vielen Sessions entscheiden. Von vier der besuchten Sessions gebe ich dir nachfolgend einen kurzen Einblick.

Session 1: Lego Serious Play

Los ging es mit einem spannenden Einblick in Lego Serious Play durch Manuela. Jeder Teilnehmende erhielt ein Starterpack – und dann ging es auch schon los.

In einer faszinierenden Session stellte Manuela uns die Methode Lego Serious Play vor. Lego Serious Play ist eine kreative und interaktive Methode, bei der Teilnehmer mit Hilfe von Lego-Bausteinen komplexe Themen erkunden, Ideen entwickeln und Lösungen finden können. Jeder Teilnehmer erhält dabei eine Auswahl an Lego-Steinen (das besagte Starterpack) und baut damit Modelle, die seine Gedanken, Ideen und Perspektiven darstellen.

Die Methode ist sehr aktivierende, durch das Bauen und die gemeinsame Reflexion (jeder musste sein Bauwerk den andren erläutern) werden nonverbale Kommunikation, Kreativität und Teamarbeit gefördert.

Natürlich kann man in 30 min nicht die komplette Methode durchspielen. Aber ich glaube bei allen kam an, dass Lego Serious Play eine effektive Methode, um das Potenzial von Teams und Gruppen zu entfalten und kollaboratives Denken zu fördern.

Session 2: Digitale Lieblings-Tools

Die Session von Frank hat den Jäger und Sammler in mir geweckt. Denn Hand aufs Herz: wer tauscht sich nicht gern mit anderen über Tools aus?

Eben.

In Franks Session entstand durch den Input der Teilnehmenden eine Mindmap mit unterschiedlichen Tools in den Kategorien

Selbstorganisation
Zusammenarbeit
Marketing
Wissens-Management

Frank bei seinem Vortrag auf dem Barcamp in Limburg 2023

Einige Tools waren bekannt, andere würde man eher als Exoten bezeichnen.

Aber wirf doch einfach einen Blick in die Unterlagen der Session, die Frank (in vorbildlicher Art & Weise) ins Web gestellt hat.

Die dritte Session war der berühmte „No brainer“: denn auch wenn ich Oliver nun schon einige Jahre kenne – an einer von ihm gehaltenen Session habe ich bisher noch nicht teilgenommen.

Den Punkt kann ich von meiner Bucket List streichen. Und: die Teilnahme hat sich gelohnt, denn Oliver hat eine Lanze für gute Fotos im Social Web gebrochen.

Dritte Session von @OliverKepka. #bclm23 pic.twitter.com/eBui0KwIZN
— Maria (@april_wetter) June 3, 2023

Sein Vortrag war gespickt mit unheimlichen vielen Beispielen. Oft wurden dabei Gegenüberstellung von zwei Posts zum gleichen Thema gezeigt. So konnte man selbst ohne den Text zu lesen erkennen, wie wichtig Motivauswahl, Bildkomposition, der „Goldene Schnitt“ oder auch schlicht die Position des Fotografen sein kann.

Leider musste ich an der einen oder anderen Stelle auch feststellen, das bei mir noch deutlich „Luft nach oben ist„. Aber der Vortrag von Oliver hat in jedem Fall die Lust geweckt, es beim nächsten mal besser zu machen.

Session 4: FDS FabLab – ein Makerspace

Bei der letzten Session zeigte uns Andreas Stein das FDS FabLab. Ein FabLab (kurz für Fabrication Laboratory) ist eine offene Werkstatt oder ein Makerspace, in dem Menschen Zugang zu modernen Fertigungstechnologien und -werkzeugen haben, um ihre eigenen Projekte umzusetzen. Und genau das macht das FabLab der Friedrich-Dessauer-Schule. Zur Verfügung stehen unter anderem

zwölf 3D-Drucker
eine Stickmaschine
zwei Folienplotter
zwei Lasercutter
zwei 3D-Scannern
eine Transferpresse
zwei CNC-Fräsen und
ein Bluescreen für Filmaufnahmen

Nicht ohne Stolz wurden von Andreas die Möglichkeiten des neuen Makerspace umrissen. Grundsätzlich wird das FadLab den Schüler:innen der FDS sowie Interessierten offenstehen. Allerdings wird derzeit noch am Konzept für den Betrieb gefeilt.

Dank an die Sponsoren

Ein Barcamp wie das Limburger wäre ohne die großzügige Unterstützung von Sponsoren nicht möglich. Darum möchten auch wir uns von Koblenz Digital an dieser Stelle herzlich bei den folgenden Unternehmen und Organisationen bedanken, die beigetragen haben, dass das Event ein voller Erfolg wurde:

Egal ob durch finanzielle Unterstützung oder Sachspenden: jeder Beitrag hilft den Organisatoren, die Kosten für Event zu decken und ein inspirierendes und interaktives Barcamp zu gestalten.

(Mein) Fazit

Eine Klasse Nummer 2, die da am 03.06.2023 entstanden ist. Super organisiert, mit wahnsinnig vielen Sessions und engagierten Teilnehmenden! Besonders beliebt scheint das Barcamp Limburg bei Newbees zu sein: 40 % der Besucher:innen waren Barcamp-Neulinge. Das spricht für eine vertrauensvolle Atmosphäre … und das kann ich auch nur bestätigen.

Barcamp Limburg: Wo Neugierde auf Wissen triff

Barcamp – was war das nochmal?

Location: Friedrich-Dessauer-Schule